Ostertrilogie. Teil 3 Opium für das Volk

Nach der Religion ist Demokratie das neue Opium des Volkes. Sie fusst auf der Überzeugung bzw. dem Märchen, auf Kosten des Systems leben zu können. Dem Glauben, dass andere sich um uns kümmern, uns versorgen. Wir davon profitieren, spätestens in Form der AHV. Gratis.

Leider gibt es nichts gratis. Oder wie der Angelsachse sagt: There is no free lunch. Wir bezahlen immer selbst einen Preis für alles, was wir wollen und bekommen. Mit Geld. Energie. Zeit. Letztlich dem Leben.

Die Demokratie bedient sich der Angst des Einzelnen. Allein auf sich gestellt zu sein, der feindlichen Natur schutzlos ausgeliefert. Dabei ist der Mensch ein soziales Wesen, das sich in überschaubaren Clan-Gemeinschaften organisiert und bei Bedarf kooperiert. Gewisse Gruppen meinen, uns zu einem anonymen Organismus wie Ameisen verschmelzen zu können, wo sie als kleine Elite wie Könige auf Kosten der fleissigen Arbeiterinnen leben können.

Wie schon die Religion verhindert die Demokratie, der Glaube an die Richtigkeit der Zustände, in die wir hineingeboren werden, uns, die Untertanen (neudeutsch die 99 Prozent) daran, die Paläste der Oberen, Reichen (1 Prozent) zu stürmen (frei nach Napoleon). Solange es Volk und Regierung gibt – egal ob Gekrönte oder Bürgerliche – entsteht Herrschaft der Wenigen über die Vielen. Dabei ist kein Mensch befähigt, über seinesgleichen zu entscheiden. Am wenigsten jene die nach der Macht streben.

Wir sind vielleicht unzufrieden oder finden manches ungerecht, und dass etwas im Staate (nicht nur Dänemark) faul sei. Weil man glaubt, als Bürger ja selbst Teil des Staates zu sein, nimmt man es hin oder versucht, die Dinge nach Reglement zu ändern. Nichts ist meiner Meinung nach aussichtsloser.

Denn der Staat «will» keine grundsätzliche Veränderung, denn das würde seine Auflösung bewirken. Wenn der Mensch frei und selbstbestimmt lebt, braucht es keine Kommissionen, die uns vorbeten, was wir wollen sollen und gut für uns ist. Wir brauchen eine Strasse? Dann bauen wir uns halt eine. Belustigung? Sänger und Narren finden sich immer. Bildung? Ältere und Erfahrene geben ihr Wissen und Können weiter.

Als Kinder spürten wir die Widersprüche, die Heuchelei der Erwachsenen. Als Jugendliche haben wir dagegen rebelliert. Irgendwann versuchten wir, uns unser Glück zu erschaffen. Erfüllung in Freundschaften, eigener Familie, der Arbeit, den Leidenschaften zu finden. Später erkennen wir, manchmal erst im gesetzteren Alter, dass das Kind recht hat(te).

Und doch, mal ehrlich, haben wir selber nicht auch vor Corona in anderen Umständen ab und zu «mitgemacht»? Geschwiegen, wenn wir hätten sprechen sollen? Jemanden hängen lassen, weil wir pressant oder erpressbar waren? Den unqualifizierten Chef und andere Dummschwätzer gewähren lassen?

Im Sinne von der Gescheitere gibt nach? Das erklärt vielleicht, warum der Dümmere heute vielerorts am Drücker ist. Demokratie und Wahlfreiheit sind ein Gegensatzpaar. Jede Stimme zählt. Bis sie gezählt wird. Wir hätten die Wahl. Oft bloss zwischen zwei Übeln. Da nimmt der «Kluge» natürlich das kleinere. Etwas Drittes steht nicht auf dem Zettel. Da wird das schwierig mit dem Guten. Dem Neuen. Dem echten Wandel.

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