Ostertrilogie. Teil 2 Die Flucht aus dem Paradies

Ich weiss nicht mehr wer es war der sagte, der Staat lebe von Voraussetzungen, die er selbst nicht schaffen könne und meinte, das könne nur die Religion.

Ich bin mit dem ersten Teil der Aussage einverstanden aber nicht mit dem zweiten.

Natürlich braucht ein Gemeinwesen Regeln und Werte. Sie sind aber nicht von aussen oder gar oben gegeben sondern entwickeln sich von unten, on the go, by doing. Letztlich scheiden sich auch hier die Gemüter an der leidigen Frage, ob sich die Dinge bottom-up (Evolution) oder top-down (Kreationismus) entwickeln.

Ob die Menschenrechte z. B. natur- oder gottgegeben sind. Da wir just das Fest der Christenheit begehen, Tod und Auferstehung Christi, bediene ich mich nochmals aus dem biblischen Fundus.

Und zwar gleich beim Anfang: Die Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies als Strafe für die angebliche Ursünde, die ich immer schon als eine Zumutung betrachtet habe! Achtung, Spoiler für Frutarier: Adam lässt sich durch Eva verführen, in den verbotenen Apfel zu beissen und verspielt so das angenehme Dasein im Garten Eden. Die allererste Sanktion für Ungehorsam gegenüber einer selbsternannten Autorität. Für ein wenig Obst kein Dolce far niente mehr, sondern von nun an «Im Schweisse deines Angesichts». Und später dann verkauft Esau sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht an seinen Bruder Jakob.

Für mich wurde der Mensch nicht AUS dem Paradies des Dolce far niente, sondern hat sich selbst in die Hölle der Sesshaftigkeit getrieben. Erst mit dieser kamen Territorium und Bodenbesitz, soziale Klassen und Fehden. Hungersnöte, Patriarchat und die Erfindung des Monotheismus, um die absolute durch Blut vererbte Macht zu festigen.

Vielleicht liegt aber gerade hier die Schwachstelle der NWO-Pläne mit ihren 15-Minuten Gettos und Abschaffung der individuellen Mobilität.

Der Mensch hat einst das ursprüngliche Nomadenlebens aufgegeben für eine trügerische, letzlich krankmachende Sicherheit. Ob er bereit ist, auf die Restfreiheit gelegentlicher Reisen zu verzichten für die «Rettung der Welt» wird sich weisen.

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