Öffentlicher Dienst

Ich habe immer gemeint, Dienst sei die Kurzform von Dienstleistung.  Das ist vielleicht in der Privatwirtschaft so. Aber nicht im Staatsbetrieb. Der heisst ja auch Verwaltung. Und von Leistung ist da mitunter wenig zu sehen.

Ich habe dem hiesigen Notariat einen simplen Auftrag erteilt. Eigentlich hätte ich die knappen Sätze auch eigenhändig aufsetzen können, aber das wäre nicht „amtlich“ genug.

Im Grunde handelt es sich um eine reine Formalität. Dafür gibt es sicherlich vorgefertigte Musterverträge. Da müssen bloss ein paar Namen eingetragen, das Dokument verschickt werden.

Bei Gutbefinden werden wir dann auch noch vor den „Altar“ des Notars treten und per Unterschrift bestätigen, dass wir, was in der Urkunde steht, wirklich wollen.

Kosten wird mich die Prozedur wohl bis zu 2000 Franken. In der Eingangsbestätigung meines Antrages wurde ich vorgängig darüber informiert, aufgrund von Überlastung müsste ich mich mindestens 6 Wochen gedulden. Das war Mitte März.

Heute, Ende Juni, habe ich nachgehakt. Die Antwort: Wir sind daran. Die von mir besoldete, aber nicht rekrutierte Telefonbeantworterin konnte mir nicht sagen, in welchem Zeitraum mit Fertigstellung zu rechnen ist. Es täte ihr leid, aber sie seien halt stark unterdotiert.  Ja, das  stimmt ganz offensichtlich.

Ich will gar nicht wissen, wieviel uns Steuerzahler die mit allem technischen Schnickschnack bestückte Schreibstube an bester Lage kostet. Ich weiss aber, dass ich die Rechnung, die ich sofort zusammen mit dem Papier erhalte, mit den gleichen Fristen erledigen werde. Aus den gleichen Gründen: ich bin eben auch überlastet und unterdotiert. Nur anders.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert