Die richtige Richtung

Lebe so, wie wenn Du nochmals leben könntest – dies ist Deine Pflicht. Denn Du wirst in jedem Falle nochmals leben! (Friedrich Nietzsche)

Unabhängig davon, ob man an die Reinkarnation glaubt oder nicht, nicht die dümmste Maxime. Im übrigen wissen wir aus Erfahrung dass nichts, was in die Welt kommt, spurlos vergeht. Die Physik bestätigt es. Es ist immer gleichviel Wasser im Kreislauf, nur in ändernden Zuständen, mal flüssig, mal luftig, mal eisig.

Sind wir denn nicht bereits hier und doch nicht hier? Jedes Mal wenn wir jemanden vergessen oder uns von ihm verabschieden, „stirbt“ er, bis wir wieder an ihn denken, ihn sehen oder hören, in echt oder im Geist umarmen.

Um aus unserer Realität, unserem Bewusstsein zu verschwinden muss er nichtmal aufhören zu atmen.

Kommen und gehen wir nicht täglich von einer Dimension in die andere, nur schon, wenn wir nächtens schlafen?

Wenn ich morgen früh diesen Blog lösche wird es mich für den Leser nicht mehr geben. Bin ich deshalb tot? Da fällt mir grad auf, dass tot ein Palindrom ist. Egal ob von links oder rechts, es kommt immer das gleiche heraus. Anders bei „live“. Richtig angeordnet kommt deutsch „viel“ heraus. Ein reiner Zufall, und doch denkwürdig. Anders im Englischen, da ergibt das Wort, umgekehrt gelesen, „evil“, d.h. „böse“. Alles also eine Frage der Sprache und der Richtung, woher wir schauen und wohin wir sehen?

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