E.T. und das Nahost-Problem

Endlich schweigen die Bomben im heiligen Land.  Die Experten verweisen darauf, dass der Krieg keine strahlenden Gewinner hervorgebracht hat: Israels Imageverlust in der Welt ist gross, die Palästinenser weinen um ihre vielen Toten.  Ob die Hamas und andere arabische Verbündete das Existenzrecht des jüdischen Staates anerkennen oder nicht: numerisch wird sich dessen Hegemonieanspruch  langfristig kaum weiter rechtfertigen lassen.

Persönlich bin ich pessimistisch was die Aussichten auf einen dauerhaften Frieden anbelangen. Diese Haltung gründet in der Vergangenheit mit ihren verpassten Chancen, aber auch in der Gegenwart, wo sich zwei legitime Ansprüche kompromisslos gegenüberstehen: das Sicherheitsbedürfnis der einen und das Recht auf Selbstbestimmung und -verwaltung der andern. Aber die  Zukunft muss erst noch geschrieben werden,  nur selten ist sie eine Hochrechnung jetziger Zustände.

Der “Zufall” ist ein Faktor, der nur zu oft unterschätzt wird, auch in der Politik. Das hat der Erdrutschsieg Obamas in aller Deutlichkeit gezeigt.  In diesen Tagen wird der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.  Niemand hätte vor den Primaries damit gerechnet. Lange galt Hillary Clinton praktisch als konkurrenzlose Kandidatin der Demokraten.  Im Laufe der Vorwahlen kam der Hoffnungsträger immer mehr auf Touren; dank Finanzkrise, personellen Entscheiden und nicht vorausssehbaren Sympathiewellen konnte er das Blatt schliesslich zu seinen Gunsten wenden.

Vielleicht wächst auch im Nahen Osten eine charismatische Persönlichkeit heran, vielleich ergeben sich auch da Situationen, die zu völlig unerwarteten Entwicklungen führen.  Russland plant neue  Stützpunkte in der Region, die arabischen Monarchien und andere Akteure könnten von der Weltwirtschaftskrise massiv geschwächt werden, China und Indiens Rolle auf dem geopolitischen Schachbrett wird sich wandeln. Schon morgen könnten Marsianer landen. Nichts scheint unmöglich, nachdem auf dem Roten Planeten eine Methanwolke entdeckt wurde, wahrscheinlich bakteriellen Ursprungs.  Solche News beflügeln die Phantasie aller Sci-fi-Freaks, denn vom Einzeller zum UFO sind es nur noch “ein paar”  Evolutionsschritte.

Happy End?
Die ideale Lösung wäre die Errichtung eines säkularen Staates Palästina, in der muslimische und jüdische Bevölkerung gleichberechtigt auf demselben Staatsgebiet leben, am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Leben teilhaben.  Niemand müsste sich mehr um Jerusalem streiten.  Dafür müsste vorgängig die stark religiös motivierte Komponente des Konfliktes überwunden werden.  Zudem stellt sich die Frage, ob zwei so unterschiedliche und zu weiten Teilen unvereinbare Weltanschauungen auf kleinstem Raum koexistieren könnten?  Welches Bild wird in den Schulbüchern voneinander vermittelt? Die Mauern, die die Menschen trennen, sind meistens nicht aus Stein. Sie verlaufen duch unsere Herzen und Köpfe.

Offiziell wird seit Jahrzehnten an der  Zweistaatenlösung gearbeitet. Es wird erwartet, dass Israel sich auf die ihm zustehenden Gebiete zurückzieht, während die Palästinenser in ihren Territorien autonome zivile und ökonomische Strukturen schaffen.  Israel würde sich weiter nach westlichem Vorbild entwickeln, von den USA und andern Freunden gesponsert und unterstützt, von den islamischen Nachbarn geduldet.

Gleich vor der Haustür etabliert sich ein islamischer Gottesstaat, mit Petrodollar oder, sollte die Iranische Ölbörse durchstarten, mit Petroeuro finanziert. So will es die Hamas, und diese wird von einer Mehrheit getragen. Fraglich ist, ob der hohe Blutzoll ihren  Rückhalt in der Bevölkerung des Gazastreifens nicht doch auch torpediert hat.

Aber vielleicht landen sie ja wirklich, die Aliens? Vielleicht brächte eine reale Gefahr, ein neuer, gemeinsamer, alle bedrohender Feind aus Outer Space die Erdlinge endlich soweit, sich wirklich als Brüder zu erkennen und zu kooperieren.

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