Daniel Stricker gründet die Freiheitspartei und klaut dem Freisinn das F, zu Recht wie ich finde: diese „systemtragende“ Clique verdient den Namen nicht. Sie unterstützt eine Agenda, die die Menschen ärmer, abhängig und unfrei macht.
Let‘s party!
Die neue Partei will radikale Opposition betreiben, zu allem Nein, Non, No und Njet sagen, egal aus welcher Ecke der Vorstoss kommt. Nicht die dümmste Haltung. Schon Mark Twain warnte: „No man’s life, liberty or property is safe while the Legislation is in session“. Gewisse Quellen schreiben den Spruch dem New Yorker Juristen und hohen Funktionär Gideon Tucker zu.
Im Video zum Partei-Launch singt Daniel Stricker „Make die Schweiz Winnetou again“. Auch die Leitfigur eine gute Wahl. Der Apachen-Häuptling ist eine Lichtgestalt und steht für viele für gute „alte“ Mannestugenden: Ehre, Stärke, Kampfbereitschaft, Verbundenheit mit der Erde und Loyalität bis in den Tod, über alle Barrieren. So schliesst der Chief mit dem „Feind“, dem Weissen Old Shatterhand gar Blutsbrüderschaft. Der Sound ist erklärtermassen eine liebevolle Homme-/Femme-/Divers-Persiflage der DJ Bobo Hits. Ein tanzbarer rassiger Song, dessen Text sich anhört wie Ottos Englisch für Fortgelaufene.
Aber Spass muss sein, und nicht zu knapp, schliesslich bedeutet party nicht nur Partei sondern eben auch Party, Fez, Fiesta. Man muss es dem gerichtlich als Journalist anerkannten Mann aus Ostindien lassen: Er mag kein Pavarotti sein, dafür ist er ein Original und was er macht, macht er mit schon fast kindlicher Freude an der Provokation. Und lässt doch nie die nötige Ernsthaftigkeit vermissen.
Nomen est Omen
Daniel trägt einen bedeutungsvollen Namen. Der Bibelfeste kennt die Geschichte von Daniel in der Löwengrube. Zweimal soll er sie dank seines Gottvertrauens überlebt haben. Der meines Wissens praktizierende Atheist vertraut vielleicht weniger auf Gott als auf seine innere Stimme. Der Politbetrieb korrumpiert Schwache und ernüchtert Idealisten. Aber Narren sind am Hof des Königs geduldet.
Vom Küchentisch auf die nationale Bühne
Die meisten kennen Daniel Stricker als Anti-Corona-Massnahmen-Zampano. Schon früh im ganzen Pandemietheater hat er Selbstverantwortung, Vernunft, Deeskalation gefordert, sich lautstark gegen die Verfassungsbrüche und Übergriffe im Namen der Volksgesundheit gewehrt. Legendär bleibt für mich seine 1. Augustrede mitten in der Krise mit dem vielsagenden Titel „Schweden“. Sein komödiantisches Flair trat da bereits klar zu Tage.
Joyride oder The accidental tourist
Wer seinen Lebenslauf ein wenig kennt meint zu verstehen, dass er just mit und gegen Corona seine vielen Talente perfekt einbringen konnte. Vielleicht hat die Rolle ihn gefunden und nicht umgekehrt.
Auf dem Telegram-Kanal StrickerTV fragt jemand, ob der Tausendsassa das überhaupt könne, eine Partei gründen und führen. So als eigentlicher Immobilienmakler.
Nun, Bundesrat Guy Parmelin ist „bloss“ Winzer. Die „Finanzchefin“ Karin Keller-Suter Dolmetscherin. Ihr Vorgänger Ueli Maurer war zumindest gelernter Buchhalter. Der ehemalige deutsche Aussenminister Joschka Fischer war vor seiner Berufung ins Amt Taxifahrer. Die schweizerische schon fast heiliggesprochene Ex-Bundesrätin und vormalige Konsumentenschützerin Simonetta Sommaruga ist ausgebildete Pianistin und der ukrainische Warlord Wolodymyr Selenskyj ein meiner Meinung nach mittelmässiger Schauspieler; einer der bis heute beliebtesten Us-Präsidenten der Geschichte, Ronald Reagan, begann seine Karriere in eher zweitklassigen Hollywood-Western. Er war überzeugt, dass: „Die Regierung ist nicht die Lösung unserer Probleme, die Regierung ist das Problem.” Also: anything goes auf der politischen Bühne.
Ridi, pagliaccio!
Im übrigen ist der Gründer der italienischen Cinque Stelle Beppe Grillo Kabarettist. Die Protestbewegung hat den Sprung in die Exekutive geschafft und stellte zwischenzeitlich sogar den Regierungschef (Giuseppe Conte). Ebenso der isländische Komiker Jón Gnarr, der furios zum Bürgermeister von Reykjavik gewählt wurde und Bestnoten bekam.
Auch das enfant terrible Frank Zappa erwägte einst eine Präsidentschaftskandidatur. Auf die Frage, ob seine Politik Erfolg haben könnte meinte er: „Could I do worse?“ Übersetzt: „Würde ich es denn wirklich schlechter machen?“ Und was ihn fürs Weisse Haus qualifiziere? Darauf der Musiker, der unter seinen Bandmitgliedern für seine Arbeitswut und seine hohen Ansprüche berühmt-berüchtigt war: „I work more hours!“ Von ihm stammt das treffende Zitat: „Politik ist die Unterhaltungsabteilung des militärisch-industriellen Komplexes.“
Daniel Stricker ist auch fleissig. Und auch mit ihm wird es sicherlich bunt, frech und nie langweilig.
PS: Fuckers/Fuckerlis/Fuckersons- und Fuckerdottirs, Fuckeriños und Fuckeracičs-Partei wäre auch ein würdiger Name gewesen.
Super duper gut geschrieben – Chapeau! Jedes Wort ist wahr und macht Sinn! Vielen lieben Dank Grazia! Das ist Werbung, die er verdient. Hugh!
Danke für die Blumen.
wie wär’s mit FOCH – Friends Of Confoederatio Helvetica’?
Bei dem Namen erinnert sich meine Generation unweigerlich an POCH. 🙂 https://de.wikipedia.org/wiki/Progressive_Organisationen_der_Schweiz
Bravo de Dani isch de bescht und macht das toll …… bi e riese-Fan vo ihm
Vom Ex-Freidenker zum Neo-Freiheitskämpfer.
Selten so freudig geschmunzelt. Dani gibt Vollgas. Denke einfach daran, dass solange wir die Gesehen nicht über Bodenwertabschöpfung #SingleTax #HenryGeorge finanzieren, bleiben wir Teilzeit-Sklaven. Heute sind wir bei 80-90%. Null muss es sein. Ein Leben in Fülle und Selbsverantwortung. Bring es uns.
Ich vermute,die Partei wird eine Eintagsfliege,abwarten und etwas trinken!Herr Stricker wird in der Versenkung verschwinden,Einfach zu allem Nein sagen ist Gaga!
Narzisst und Selbstdarsteller. Verkauft das er auf Freiheit“ und „Selbstbestimmung“ setzt. Gründet eine Partei wo er Präsident ist mit Regeln wo er nicht abgewählt werden kann und setzt sich direkt an die Partei Spitze. Hört sich mehr nach Sekte an damit der Narzisst Leute findet die zujubeln.